Orientierungsklassen vom Bildungsausschuss beschlossen

Mit Schulbeginn 2025/26 werden in Österreich sogenannte Orientierungsklassen eingeführt. Sie richten sich an neu zugewanderte oder quereinsteigende Schüler:innen, die bisher keinen Zugang zu einem kontinuierlichen Bildungssystem hatten. Die Maßnahme wurde vom Bildungsausschuss mit breiter Mehrheit beschlossen und ergänzt bestehende Deutschförderangebote. Ziel ist eine bessere Integration in das Regelschulsystem durch gezielte sprachliche und schulische Vorbereitung.

Übergangsmodell mit maximaler Dauer von sechs Monaten

Die Orientierungsklassen sind als zeitlich begrenzte Maßnahme konzipiert. Sie sollen für bis zu sechs Monate geführt werden und den Einstieg in das Bildungssystem erleichtern. Die Klassen können schulstufen- und schulartübergreifend organisiert werden und sind flexibel in ihrer Gestaltung. Ein späterer Wechsel in Deutschförderklassen bleibt möglich.

Keine flächendeckende Einführung geplant

Bildungsminister Christoph Wiederkehr betont, dass es sich um ein bedarfsorientiertes Modell handelt. Die Orientierungsklassen seien als „Sonderform der Deutschförderklassen“ zu verstehen und sollen nicht an allen Schulstandorten eingeführt werden. Ihr Einsatz erfolgt nach konkretem Bedarf an einzelnen Schulen.

Politische Zustimmung mit Einschränkungen

Im Bildungsausschuss stimmten ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS dem Gesetzespaket zu. Die FPÖ kündigte jedoch an, im Plenum eine getrennte Abstimmung der einzelnen Teile zu verlangen. Die endgültige Entscheidung fällt im Nationalratsplenum – bei Zustimmung treten die Neuerungen mit 1. September 2025 in Kraft.

Bedeutung für Schulen und Lehrkräfte

Die neue Maßnahme bringt für Schulen organisatorische Veränderungen mit sich. Sie bietet aber auch eine Chance, Lernende mit besonderem Förderbedarf gezielter zu unterstützen. Lehrkräfte erhalten mehr Spielraum für individuelle Förderung, bevor die Kinder in den Regelunterricht wechseln.

Weiterführende Informationen zu den Orientierungsklassen