Schule für das echte Leben

Bildungsminister Christoph Wiederkehr drängt auf einen grundlegenden Wandel des österreichischen Bildungssystems. In einer Grundsatzrede sprach er sich für mehr Mut zu Veränderungen und weniger starre Strukturen aus. Die Schule müsse Kinder und Jugendliche besser auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereiten. In den kommenden Monaten will er dafür einen umfassenden Reformplan vorlegen.

Ein System im Wandel

In seiner Rede vor rund 160 Jugendlichen sowie Fachleuten betonte Wiederkehr, dass Österreichs Schulen bereits viel Engagement zeigen, aber vor großen Veränderungen stehen. Globale Krisen, technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Umbrüche würden neue Anforderungen an Bildung stellen. Die aktuelle Schule könne diesen Ansprüchen laut Wiederkehr noch nicht ausreichend gerecht werden.

Kompetenzen für die Zukunft

Der Minister möchte weg vom Auswendiglernen und hin zu Kreativität, Problemlösung und kritischem Denken. Neben fachlichen Fähigkeiten sollen auch Resilienz, digitale Kompetenzen und Unternehmergeist stärker gefördert werden. Ziel sei es, junge Menschen zu mündigen, selbstständigen und glücklichen Erwachsenen zu machen, die aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Plan Z in Vorbereitung

Mit dem sogenannten Plan Z will Wiederkehr eine umfassende Vision für eine moderne Bildungslandschaft erarbeiten. Der Plan soll bis März fertiggestellt sein und bereits im zweiten Quartal in erste Schritte münden. Dabei sollen Veränderungen nicht nur an der Oberfläche stattfinden, sondern grundlegende Strukturen neu gedacht werden. Manche Maßnahmen könnten sofort umgesetzt werden, andere langfristige Entwicklungen anstoßen.

Schwerpunkte ab dem Kindergarten

Besonderes Augenmerk legt Wiederkehr auf die frühe Bildung. Schon im Kindergarten soll klar festgelegt werden, was Kinder lernen und wie sie dabei begleitet werden. Für Schulen kündigte er mehr Autonomie, weniger Bürokratie und moderne Lehramtsstudien an. Schulbücher sollen schneller aktualisiert und durch digitale Lernangebote ergänzt werden, insbesondere durch KI-gestützte Lernformen.

Diskussion über Lehrpläne

Auch die erst vor Kurzem überarbeiteten Lehrpläne möchte der Minister anpassen und von überholten Inhalten befreien. Der Fokus soll künftig auf grundlegenden Kompetenzen liegen, die für die Zukunft entscheidend sind. Welche Inhalte reduziert werden können, soll in einem breiten Austausch mit Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktikern erarbeitet werden.

Die gesamte Grundsatzrede von Minister Wiederkehr