Tägliche Bewegungseinheit

Bei einer Pressekonferenz in einer Wiener Volksschule haben heute Bildungsminister Polaschek und Vizekanzler Werner Kogler das Projekt der täglichen Bewegungseinheit präsentiert. Einigkeit herrscht, dass Bewegung schon in jungen Jahren den Kindern nahegebracht werden muss. Mit dem Projekt, das derzeit in zehn Modellregionen läuft, soll das auch erreicht werden.

Zehn Pilotregionen nehmen teil

Mit dem Start des neuen Schuljahrs ist in zehn Regionen Österreichs auch die tägliche Bewegungseinheit angelaufen. Anstatt einer täglichen Turnstunde wird ein "Drei-Säulen-Modell" umgesetzt. Bewegung soll in alle Schulbereiche integriert werden. Auch sollen externe Trainerinnen und Trainer an die Schulen kommen und zusätzliche Einheiten für jene Schülerinnen und Schüler auf dem Programm stehen, die das spezifisch brauchen.

70.000 zusätzliche Bewegungseinheiten

In diesem und im kommenden Schuljahr wird das Projekt in rund 1.100 Klassen und Kindergruppen getestet. "Jeder Anlauf braucht auch ein Ziel", sagte Sportminister Werner Kogler bei der Pressekonferenz . Um dieses Ziel, Österreich zu bewegen, zu erreichen, müsse man bei den Kindern beginnen. Nach den beiden Test-Schuljahren soll das Projekt ausgeweitet werden, das könne jedoch nur schrittweise passieren, so der Sportminister. Das Projekt ermögliche rund 70.000 zusätzliche Bewegungseinheiten. Dafür stellt das Sportministerium 6,2 Mio. Euro zur Verfügung. Kogler geht davon aus, dass die Investitionen fortgeführt werden. 

Viel Geld geht in externe Bewegungscoaches

Ein großer Teil davon gehe in die Finanzierung von Säule zwei, den externen Bewegungscoaches. Verantwortlich für die Umsetzung dieser Säule sind die Sport-Dachverbände ASKÖ, ASKVÖ und Sportunion. In den letzten Monaten wurden von den Landesverbänden der Dachverbände zusätzliche Bewegungscoaches rekrutiert. Diese wurden mit schulrechtlichen und pädagogischen Inhalten geschult und müssen einen Strafregisterauszug vorlegen. Die Bewegungscoaches sind eine wesentliche Stütze des Projekts, so Sport Austria Vereinspräsident Hans Niessl. Denn es sei unmöglich, für dieses Projekt in so kurzer Zeit genügend Sportpädagoginnen und -pädagogen ausbilden zu können, so Niessl.

Idee wird gut angenommen

In den Pilotregionen sind Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 14 in rund 260 Schulen und Kindergärten Teil des Projekts. Bis jetzt werde die Idee sehr gut angenommen, betonte Bildungsminister Martin Polaschek. "Wenn junge Menschen keine Freude an Bewegung haben, dann haben sie das als Erwachsene auch nicht". Die Pilotphase habe den Zweck, zu erfahren, welche Unterstützung die Schulen brauchen. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Bewegungseinheiten an die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst werden und die Schulen individuell entscheiden können. "Ziel ist es, am Ende einen Bausatz an Unterstützungsmöglichkeiten zu haben".

Digitale Unterstützung

Die tägliche Bewegungseinheit bekam mit Schulstart auch eine zugehörige Online-Plattform. Dort findet man Informationen zur Angebotsvermittlung sowie Dokumentation und Ergebnispräsentation des Drei-Säulen-Modells. Anfang November soll zusätzlich die Sportapp "Gibmir5" gelauncht werden.

Pilotregionen in ganz Österreich 

Die zehn Pilotregionen sind der Bezirk Neusiedl bzw. Teile von Eisenstadt Umgebung (Burgenland), der Bezirk Korneuburg (NÖ), die Regionen Leibnitz (Steiermark) und Carnica-Rosental (Kärnten), der Bezirk Schwaz (Tirol), der Bregenzerwald (Vorarlberg), die Salzburger Stadtteile Aigen, Parsch und Salzburg Süd, Teile des Bezirks Rohrbach bzw. Urfahr Umgebung (OÖ) sowie in Wien der Donaustädter Stadtteil Kagran.

Informationen zur täglichen Bewegungseinheit unter dieser Webseite.​​​​​​​