Wissenschaftsskepsis in Österreich - Schulische Maßnahmen

Werden Viren absichtlich im Labor gezüchtet? Wird das längst wirksame Krebsmittel künstlich zurückgehalten? Ist die Evolution gar nicht bewiesen? Fragen wie diese waren Teil der von Bildungsminister Martin Polaschek in Auftrag gegebenen Studie zur Wissenschaftsskepsis in Österreich. Gestern wurden die Ergebnisse präsentiert. Neun Prozent der österreichischen Bevölkerung stimmen diesen verschwörerischen Fragestellungen zu, ein Prozent stimmte allen Aussagen zu. Zehn Prozent der ÖsterreicherInnen stehen der Wissenschaft generell skeptisch gegenüber. 

Illustration mit überlappenden Sprechblasen mit Köpfen, die Symbole zeigen, die mit Bildung, Ausbildung Lernen und Denken zu tun haben.
Schulische Angebote und Maßnahmen sollen die enorme Skepsis gegenüber Wissenschaft abbauen helfen

Wissenschaft ist im Alltag vieler BürgerInnen wenig präsent und es bestehen auch sehr abstrakte Vorstellungen darüber, wie Wissenschaft funktioniert. Das ist einer der Faktoren, die zur Wissenschaftsskepsis beitragen. Dass politischer Handlungsbedarf besteht, ist klar. Die Studienautoren plädieren für möglichst breit angelegte Maßnahmen in der Bevölkerung. Bildungsminister Polaschek setzt mit gezielten Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette an. Das sei essentiell, denn "Wer die Wissenschaft angreift, greift auch unsere Demokratie an", so Polaschek.

Wir haben die speziell für Schulen angebotenen Initiativen hier für Sie zusammengefasst:

3 Comics für 10 bis 14-Jährige liefern Einblicke in die Welt der Wissenschaft

Drei neue Comic-Hefte erklären, wie Wissenschaft entsteht und schauen Forscherinnen und Forschern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Die Hefte sind im Verlag der ÖAW kostenlos erhältlich und werden österreichweit an Mittelschulen und AHS-Unterstufen verteilt. Zudem können Sie auch als PDF heruntergeladen werden.

Wissenschaftsbotschafter kommen an Schulen

Das Bildungsministerium organisiert den Besuch von Forscherinnen und Forschern an Schulen, um dort hautnah mittels Workshops oder auch Wunschthemen die Neugierde auf Wissenschaft zu fördern. Bereits 367 Forschende haben sich österreichweit bereit erklärt, Schulen ehrenamtlich zu besuchen, um mit Kindern, Jugendlichen und Lehrkräften über ihre Forschung und den Berufsalltag zu sprechen. Der Besuch des Wissenschaftsbotschafters kann entweder über einen von 111 thematischen Workshops gebucht werden, oder aber ganz nach dem Interesse der Klassen festgelegt werden. 

Wir haben mit Wissenschaftsbotschafter Johannes Konnerth gesprochen. Konnerth und sein Team sind in ganz Österreich unterwegs. Er erlebt immer wieder, wie die anfängliche Skepsis einer Begeisterung weicht, mit der die präsentierten Fakten letztendlich doch angenommen werden.

Schul-Info-Paket zur Wissenschafts- und Demokratievermittlung für Lehrkräfte

Der OeAD fasst auf einer eigenen Website mehr als 500 Angebote für Schulen zur Wissenschafts- und Demokratievermittlung zusammen. Sie verstreuen sich über ganz Österreich und sind für alle Schulformen geeignet. Auf der Website können sich Lehrerinnen und Lehrer nach Bundesland, Schulart und ihren individuellen Schwerpunkten eine Auswahl erstellen lassen.

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie die Studienergebnisse der "Ursachenstudie zu Ambivalenzen und Skepsis in Österreich in Bezug auf Wissenschaft und Demokratie":

Diese sind auch im Publikationenshop​​​​​​​ des BMBWF abrufbar.