Sommerschule im Fokus

Eine neue Begleitstudie zur Sommerschule liefert erstmals fundierte Einblicke in deren tatsächliche Wirkung. Besonders deutlich profitieren laut Untersuchung Kinder, die zuhause eine andere Sprache als Deutsch sprechen. Damit rückt der Fokus stärker auf die Qualität von Unterricht und die Rolle von Studierenden als Lehrpersonen.

Zielgruppe und Befunde

Die Studie „Kompetenzmessung in der Sommerschule (KoMeSos)“ wurde von der Universität Passau im Auftrag des Bildungsministeriums durchgeführt. Sie begleitete die Sommerschule in den Jahren 2023 und 2024 und untersuchte unter anderem, wie Kinder mit unterschiedlicher Erstsprache auf das zweiwöchige Förderprogramm reagieren. Auffällig war dabei, dass Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache seltener Unterstützung beim Lernen zuhause erhalten, aber durch die Sommerschule besonders profitieren.

Wirkung auf Sprache und soziale Integration

Die Forschenden berichten von einer positiven Entwicklung in sprachlicher Kompetenz, Motivation und sozialer Integration. Gerade bei Kindern mit Deutschförderbedarf zeigte sich, dass die Sommerschule nicht nur beim Lernen, sondern auch beim Aufbau von Freundschaften eine wichtige Rolle spielt. Die Lernfortschritte gingen oft mit einer höheren Lernfreude einher.

Unterrichtsqualität und Strukturen

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Unterrichtsqualität. Befragt wurden sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht wurde laut Studie als klar, strukturiert und unterstützend wahrgenommen – Merkmale, die eng mit besseren Lernergebnissen verbunden sind. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass erfolgreiche Förderung nicht allein von der Dauer, sondern vor allem von der Qualität des Unterrichts abhängt.

Rolle von Studierenden

In der Sommerschule unterrichten vielfach Studierende, die dadurch wichtige Praxiserfahrungen sammeln. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das zusätzliche Unterstützung, für die Studierenden wertvolle Einblicke in den Schulalltag. Die Studie hebt diesen Aspekt als doppelt wirksam hervor: Kinder profitieren von motivierten Lehrpersonen, und angehende Pädagoginnen und Pädagogen gewinnen an Erfahrung.

Ausblick und Bedeutung für Schulen

Ab 2026 soll die Teilnahme an der Sommerschule für Kinder mit Deutschförderbedarf verpflichtend werden. Die Studie zeigt jedoch, dass bisher nur ein kleiner Teil der Zielgruppe teilnahm. Künftig wird es entscheidend sein, die Qualität der Angebote zu sichern: klare Strukturen, sprachsensibler Unterricht und gezielte Betreuung durch qualifizierte Lehrpersonen und Studierende bleiben zentrale Erfolgsfaktoren.

Kompetenzmessung in der Sommerschule (KoMeSos)