Volksschullehrer: Praxisnaher Lehrplan lockt mehr Studierende an

Mehr als 2.100 Studierende beginnen im Oktober ihre Ausbildung zur Volksschullehrkraft an den Pädagogischen Hochschulen des Landes - das ist eine Steigerung um ein Achtel, sagt Bildungsminister Christoph Wiederkehr. Der Bachelor wird von vier auf drei Jahre verkürzt, der Master auf zwei Jahre verdoppelt. Insgesamt soll die Ausbildung praxisnäher und - vor allem beim Master - besser berufsbegleitend studierbar sein.  

Beatrix Karl und Christoph Wiederkehr

Neue Intensivpraxiswochen

Mehr Praxis in der Ausbildung - dieser Wunsch von jungen Lehrkräften wird mit der Reform des Lehramtsstudiums für die Volksschule erfüllt und der Lehrtätigkeit dadurch attraktiver, sagt Bildungsminister Christoph Wiederkehr. “Das Ergebnis werden noch besser auf den Beruf vorbereitete Junglehreinnen und Junglehrer sein.” Für mehr Praxisbezug im Studium sorgen insbesondere die neuen "Intensivpraxiswochen": Vier Wochen am Stück sind Bachelor-Studierende mindestens 11 Stunden im Unterrichtseinsatz beziehungsweise im Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern und können so den Schulalltag hautnah erleben. “Mit den neuen Intensivpraxiswochen werden die Studierenden bestmöglich auf die Schulrealität vorbereitet, bekommen sie doch gut begleitet die Gelegenheit, sich ein umfassendes Bild vom zukünftigen Berufsalltag, seinen Anstrengungen und seinen Freuden zu machen”, ergänzt Beatrix Karl, Vorsitzende der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen.

Bachelor verkürzt, Master verlängert

Für Studierende ergeben sich durch die Reform einige Neuerungen: So wird der Bachelor von vier auf drei Jahre verkürzt, der Master hingegen auf zwei Jahre verdoppelt. In den Studienplänen ist es den PH laut Wiederkehr gelungen, im verkürzten Bachelor das Wesentliche beizubehalten und trotzdem neue Schwerpunkte zu setzen - darunter vom Ministerium erstmals verpflichtend eingeforderte Angebote etwa zu Inklusion, Deutsch als Zweitsprache, Digitalisierung, demokratische Bildung, Medienpädagogik, Gewaltprävention und Kinderschutz. Für jene, die nach dem Bachelor bereits an Schulen unterrichten, gibt es mit dem berufsbegleitenden Masterstudium ein neues Modell. Eine engere Zusammenarbeit von PH und Bildungsdirektionen soll hier die Kombination aus Studium und Unterricht künftig erleichtern.

Mehr Studienanfänger

Das Interesse am neuen Studienplan ist groß: Im Oktober starten heuer mehr als 2.100 Studierende an den Pädagogischen Hochschulen ihre Ausbildung zur Volksschullehrkraft - rund 250 mehr als im Vorjahr. Dies ist ein gutes Zeichen für die Attraktivität des Lehramtsstudiums und hilft bei der Behebung des Lehrkräftemangels, betont Wiederkehr. Denn fix ist bereits jetzt, dass es in drei Jahren einen gehörigen Schub bei den Absolventinnen und Absolventen geben wird: Dann schließen durch die Verkürzung des Bachelors zwei Jahrgänge gemeinsam ab.