Neubeginn für Grazer BORG

Am Grazer BORG Dreierschützengasse hat drei Monate nach dem Amoklauf das neue Schuljahr begonnen. Für die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium steht ein vorsichtiger Neuanfang im Vordergrund. Unterricht und Betreuung finden in einem Ersatzgebäude statt, das Sicherheit und Abstand zum Geschehen ermöglicht.

Stiller Auftakt statt öffentlichem Auftritt

Zum ersten Schultag kam die Schulgemeinschaft zu einer kurzen Feier zusammen, die ohne Öffentlichkeit abgehalten wurde. Damit sollte den Jugendlichen ein geschützter Rahmen gegeben werden, frei von Kameras und medialem Druck. Unterstützt wurde die Schule dabei von der Polizei, die eine ruhige Atmosphäre sicherstellte.

Unterricht in neuen Räumen

Der gesamte Schulbetrieb wurde in ein nahegelegenes Gebäude verlegt, das das Unternehmen AVL List zur Verfügung stellt. Dort werden alle 21 Klassen für die Dauer des gesamten Schuljahres unterrichtet. Die Entscheidung dazu fiel in enger Abstimmung zwischen Eltern- und Schülervertretungen, Lehrkräften, Psychologen und der Bildungsdirektion.

Schulhaus wird umgestaltet

Im Stammgebäude bleibt der Zugang zu jenen Bereichen, die unmittelbar vom Amoklauf betroffen waren, versperrt. Einige Räume werden dauerhaft nicht mehr als Klassenzimmer genutzt. In Zusammenarbeit mit Architekten und Kunstschaffenden soll das Gebäude neu strukturiert werden, mit Bereichen für Lernen, Begegnung und Rückzug.

Begleitung für die Schulgemeinschaft

Während des gesamten Schuljahres stehen im Ausweichgebäude Psychologinnen und Psychologen sowie ein psychosoziales Team bereit. Diese Unterstützung ist auf Dauer angelegt, weil traumatische Erfahrungen oft erst später sichtbar werden. Zugleich wird das schulpsychologische Angebot im Bundesland insgesamt ausgebaut, neue Planstellen sind bereits geschaffen.

Sicherheit bleibt ein Thema

Um den Schülerinnen und Schülern ein Gefühl der Sicherheit zu geben, wird es an Schulen eine sensible Polizeipräsenz geben. Manche Gemeinden setzen zusätzlich eigene Maßnahmen. In Leibnitz etwa bleiben die Türen der Schultypen zu Unterrichtsbeginn von außen verschlossen, um unbefugten Zutritt zu verhindern, ohne die Sicherheit im Notfall zu beeinträchtigen.