BORG Dreierschützengasse

Der Schulbetrieb des BORG Dreierschützengasse in Graz wird nach den tragischen Ereignissen im Juni zum neuen Schuljahr nicht im angestammten Gebäude stattfinden. Als Ausweichstandort dient das AVL-Gebäude nördlich der Helmut-List-Halle. Ziel ist ein behutsamer Wiedereinstieg in den Unterricht, begleitet von baulichen Veränderungen und umfassender psychosozialer Unterstützung.

Unterricht im AVL-Gebäude für ein Jahr

Ab 8. September werden alle 21 Klassen des BORG Dreierschützengasse im AVL-Gebäude unterrichtet. Der Standort wird für das gesamte Schuljahr als Ausweichquartier genutzt, um eine unbelastete Lernumgebung zu schaffen. Die erforderlichen Umbauarbeiten sollen bis Ende August abgeschlossen sein.

Bauliche Veränderungen am Stammschulgebäude

Das Gebäude in der Dreierschützengasse wird in mehreren Bereichen umgestaltet. Hoch belastete Klassenräume werden aufgelassen und umgewidmet, WC-Anlagen – einschließlich jener, in der sich der Täter suizidiert hat – neu gestaltet. Geplant sind zudem Oberflächensanierungen in Klassen- und Gemeinschaftsräumen sowie die Einrichtung von offenen Lernzonen und Rückzugsbereichen. Unter Anleitung des steirischen Künstlers Andreas Stern wird die Schulgemeinschaft das Gebäude kreativ neu gestalten.

Psychosoziale Unterstützung im Fokus

Ein Team aus Psychologinnen, Psychologen, Beratungslehrkräften und Schulsozialarbeit wird die Schule langfristig begleiten. Bereits in den Sommerferien laufen Unterstützungsprogramme für Schülerinnen und Schüler. Für Lehrkräfte finden vor Schulbeginn und in der ersten Schulwoche Workshops zur Traumapädagogik statt.

Sicherheitskonzept und Polizeipräsenz

Die Polizei wird zum Schulstart in angemessenem Umfang vor Ort sein, um Sicherheit und Vertrauen zu stärken. Details zur Einsatzplanung werden aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht.

Weiterer Planungsprozess

In den kommenden Wochen wird die Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertretungen von Schule, Eltern, Bildungsdirektion und Bildungsministerium, weitere Entscheidungen treffen. Neben der baulichen Neugestaltung stehen auch die Einrichtung einer Gedenkstätte und langfristige Maßnahmen zur Unterstützung der Schulgemeinschaft im Mittelpunkt